Biber 2023

Januar 2023

Hochwasser am Biberdamm.
Der Biber hat sich im renaturierten Gebiet einen neuen Damm angelegt.
Nicht zu übersehende Biberaktivitäten am alten Seitenarm des Rodebachs.

Ende Januar begannen die Renaturierungsarbeiten am Rodebach zwischen Süsterseel und Wehr. Dazu wurde der Damm zum Teil geöffnet um den Wasserstand zu senken, so dass das Arbeiten im Bach einfacher ist. Die UNB hat mich darüber vorab informiert und gefragt wie ich das sehe. Prima!

Bilder von Josef Ars, aufgenommen mit der Wildkamera. Es sind zwei Biber und Waschbären gibt es ebenfalls.

Februar 2023

Durch die Renaturierungsarbeiten am Bach hat sich am Biberdamm viel Unrat angesammelt. Meine Bitte an die UNB diesen zu beseitigen wurde an den Bauhof der Gemeinde Selfkant weiter geleitet.

März 2023

Im März war es dann soweit, dass der Unrat entfernt wurde. Dabei brach jedoch der Damm ganz zusammen und der Bauhof entschloss sich diesen vollständig zu beseitigen.

Absenkung am alten Biberdamm. Hier, zwischen Biberdamm und alter Brück, hatte der Biber wohl seinen Bau. Dies zeigen auch Bilder aus dem vergangenen Jahr. (Erscheinen am Abend)
Durch die schweren Fahrzeuge das Bauhofs ist dieser offensichtlich eingebrochen.
Nachtrag 31.7.: Das Terrain hat sich weiter abgesenkt. Gefährlich für Radfahrer und inzwischen auch für Fußgänger!

Der neue Biberdamm war nicht stabil gebaut. So gab es mittig eine Unterspülung, was zur Absenkung des Wasserstandes führte. Dabei zeigte sich der Eingang zur Biberburg?
Der Unrat von Wehr am neuen Biberdamm – Gemeinsamen Aktion mit Josef Ars zur Beseitigung des Mülls.

Der Baum stand am alten Seitenarm des Baches in Nähe des Radweges und wurde gefällt.
Ob da tatsächlich ein Risiko für Menschen bestand? Zum gleichen Zeitpunkt wurden da Bäume gepflanzt.

April und Mai 2023

Biberaktivitäten am gefällten Baum.

Josef in Aktion mit der Wildkamera. Die Kamera war da aufgestellt, wo wir den Bau vermuten. Brauchbare Fotos vom Biber sind nicht entstanden.

25.5.2023

Eine Anfrage von Frau de Koning-Bovenhoff aus Sittrad an den Nabu Selfkant:

Im Rode Beek im Grenzgebiet Niederlande/Deutschland befand sich zwischen Isenbruch und Nieuwstadt ein wunderschöner Biberdamm. Siehe Beobachtung oben. Heute habe ich gesehen, dass der Damm komplett entfernt wurde. Siehe Beobachtung unten. Ist das gesetzlich vorgeschrieben?

Die Anfrage habe ich an die UNB weiter geleitet.

Die Antwort von der UNB

Sehr geehrte Frau de Koning-Bovenhoff,

der Biberdamm wurde höchstwahrscheinlich vom Bauhof der Gemeinde Selfkant entfernt. Dies hat mir ein Mitarbeiter des Bauhofes telefonisch bestätigt. Dieser war jedoch selber nicht dabei. Demnach war wohl bei der Gemeinde ein Hinweis auf eine Stauung im Bach eingegangen. Möglicherweise haben die Mitarbeiter des Bauhofes den Damm nicht als Biberdamm erkannt und gedacht, dass sich dort von alleine etwas quergesetzt habe. Die Aktion hat unter Umständen gegen naturschutzrechtliche Bestimmungen verstoßen – zumindest dann, wenn durch die Maßnahme die Funktionsfähigkeit der Fortpflanzungsstätte des Bibers beeinträchtigt worden ist. Ob dies der Fall ist, lässt sich schwer sagen. In der Regel baut der Biber aber recht schnell einen neuen Damm und so bin ich dann doch optimistisch, dass für die Art nichts ernsthaftes passiert ist. Die Gemeinde ist durch die Aktion nochmal sensibilisiert worden und wird in Zukunft genauer hinsehen. Der Biber ist ja hier im Kreis Heinsberg an Rur und Wurm schon seit ca. 12-15 Jahren aktiv, am unteren Rodebach ist er aber noch nicht so lange und von daher ist die Thematik für die Gemeinde Selfkant noch verhältnismäßig neu.

Frau de Koning-Bovenhoff an die UNB


Lieber Norbert,

Vielen Dank für ihre Antwort.

Ich verfolge die Biber in Limburg und im Grenzgebiet zu Deutschland seit 15 Jahren.

In der Nähe von Millen gibt es im Plas Millen (Niederlande) seit 12 Jahren einen Biber. Zuerst seit 5 Jahren allein und seitdem ist ein Partner an immer mehr Orten in diesem Becken des Rode Beek angekommen.

Mittlerweile gibt es zwei Biberfamilien in der Nähe von Millen, wahrscheinlich 1 Biber(familie) im Rode Beek zwischen Millen und Sittard und 1 Biberfamilie im Schwienswei bei Sittard.

Seit 2018/2019 gibt es bei Wehr eine Biberfamilie. Sie bauten einen wunderschönen Damm im Rode Beek und brachten mehrere Jahre hintereinander ein Junges zur Welt.

Sie hatten an ihrer Burg einen zusätzlichen Kanal gegraben.

Nach der Sanierung, bei der ihr Damm abgerissen und dieser Teil des Baches zugeschüttet wurde, bauten sie einen neuen Damm. Diesmal in der Nähe der Wehrkapelle. Im Jahr 2022 wurde dort ein Biberbetrüger platziert. Das funktionierte gut, bis der andere Teil der Rode Beek, zwischen Wehr und Susterseel, neu gestaltet wurde. Dann verschwand auch der gesamte Lebensraum des Bibers, und seitdem habe ich dort keine neuen Spuren mehr gesehen. Der Biber bei Wehr ist inzwischen verschwunden. Mein Verdacht ist, dass dieser Biber in den Unterlauf des Roten Bachs zwischen Nieuwstadt und Isenbruch geflohen ist und dort diesen Damm gebaut hat, der inzwischen entfernt wurde. Natürlich baut der Biber irgendwo einen neuen Damm, aber es ist frustrierend, wenn ein Biber immer wieder vertrieben wird. Es wird immer schwieriger, ein neues Territorium zu finden.

Seit 2019 lebt auch ein Biber im Grenzgebiet nahe der Rode Beek bei Schinveld, und seit 2020 ein Partner kam, bekommen sie jedes Jahr Junge. Im Schinveldse Bossen gibt es einen Biber, wahrscheinlich ein Einzelgänger.

https://www.naturetoday.com/intl/nl/nature-reports/message/?msg=23113

Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen noch viel mehr über die Biber im Grenzgebiet erzählen.

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Am 8.Juni 2023 habe ich vom Bauhof erfahren, dass der Biber den Damm wieder errichtet hat und der Damm eine Drainage bekommt. Auslöser für die Aktion war ein besorgter Landwirt.
Bzgl. der Einschätzung zum Wehrer Bibel liegt Frau de Koning-Bovenhoff falsch.

In der letzten Maiwoche hat der Biber wieder einen Baum an der Wehrer Brücke, in unmittelbarer Nähe zum Wanderweg, angenagt. Leider hatte ich urlaubsbedingt den Anfang verpasst (von der UNB habe ich die Zustimmung die Bäume dort bei Bedarf mit Draht zu schützen) und so lediglich die UNB informiert. Die UNB hat sofort reagiert und der Baum hat den Angriff wohl gut überstanden, was ich nicht für möglich gehalten hatte. ich hatte angenommen, dass der Baum vom Kreisbauhof gefällt wird.
Das nachstehende Bild ist vom 2. August 2023.

Juli 2023

Durch die Aktivitäten beim Steinkauz wurde der Biber in den letzten Wochen vernachlässigt. Nachdem nun die „Kauzfotosaison“ mit den Ästlingen erfolgreich abgeschlossen werden konnte, ist wieder mehr Zeit für den Nager.

Der Wasserstand im Seitenarm ist wieder sehr stark angestiegen. Die alten Seitenarme stehen vollkommen unter Wasser.

31.7.23

19:30 bis 21:00 Uhr

Der Biber kommt um 20:50 Uhr aus der Richtung vom Damm und schwimmt in den Wald zum Baum, den er im Winter gekappt hat – das war total die andere Richtung wie erwartet. Es handelt sich um ein hellbraunes Tier. Es gibt davon kein Foto, da es stark geregnet hat und die Kamera sich in der Fototasche befand. Ich vermute, er hat mich nicht gesehen. Der Biber war total entspannt.

August 2023

1.8.23

06:00 bis 07:00 Uhr

Bei der Ankunft tummeln sich zwei Rehe auf der Wiese zwischen Bach und Wald. Von Mitte Juli bis Anfang August hat das Rehwild Paarungszeit. Sollte vom Hochstand aus gut zu sehen sein. (Von der Furt bis zum Biberdamm wurde gestern gemäht, da kommt man mit Gummistiefeln gut durch und würde nicht die Rehe verscheuchen.)

06:30 Uhr Ein tiefschwarzer Biber kommt aus Richtung Tüddern und überquert den Damm. (siehe Titelbild)
Als er mich wahrgenommen hat, ist er sofort abgetaucht. Es war nicht auszumachen wohin er geschwommen ist.

Der Weg von Wehr am Bach entlang ist total zugewachsen. Es hätte nicht viel gefehlt und ich lag mit der kompletten Ausrüstung im Bach. Positiv ist, da kommt auch keiner mehr mit Hund durch.

Das Wasser stand auf der ungestauten Seite fast hüfthoch. Ohne Wathose ist kein Durchkommen durch den Rodebach möglich.
Wo die Fressstellen des Bibers sind, ist noch unbekannt.
Ein beobachten aus nächster Nähe wie 2022 scheint nicht mehr möglich bzw. angebracht zu sein.

Mich interessiert nicht Foto 758 von der Dammüberquerung der Biber, ich würde gern mehr über die Biber im Allgemeinen wissen. Fressplätze, Bau, Verhalten…. Um das heraus zu bekommen, halte ich die zeitgleiche Beobachtung an verschiedenen Positionen für sinnvoll bzw. einen Versuch wert. Machen Josef und Harmen mit?

20:00 bis 21:15 Uhr

Die alten Arme des Rodebachs sind durch den Rückstau vom Damm wieder mit Wasser gefüllt und dicht mit Wasserlinsen bewachsen. Der Bereich zwischen gefälltem Baum und Damm ist zumindest in der Mitte frei von Bewuchs, was auf Aktivitäten des Bibers hindeutet. So hatte ich eigentlich vor die Abendstunde am alten Bachverlauf zu verbringen. Jedoch war dahin kein Durchkommen, der hohe Brennesselbewuchs und der Untergrund mit Senken und umgestürzten Bäumen stellte ein unüberwindliches Hindernis dar. Im Winter war es hier kein Problem an den toten Arm des Rodebachs zu gelangen.
Auch ist es in der Dämmerung hier bereits extrem dunkel, was das Fotografieren nicht einfacher machen sollte.
Die Beobachtung direkt am Damm war heute ergebnislos. Bis auf einen Eisvogel, der sich 20:50 Uhr kurz auf dem Damm niedergelassen hatte, war kein Tier (Graureiher und Stockenten ausgenommen) zu sehen.

2.8.2023

Zum Sonnenaufgang hat es geregnet, das war kein ideales Wetter zur Biberbeobachtung, zumal die Stelle, die ich unter die Lupe nehmen wollte sehr schlecht zu erreichen ist.

Eine Regenpause nutzend, bin ich dann doch noch an den alten Rodebacharm gefahren und habe mir mit der Gartenschere einen kleinen Schleichweg frei geschnitten. Der Biber ist hier sehr aktiv. Zwei neue Bäume werden derzeit angenagt. Die Wasserlinsen fehlen weitgehend. Hier fühlt sich der Biber wohl.

20:00 – 21:15 Uhr

Erster Abend im „Dschungel“.
Der Biber kam nicht wie am letzen Juiiabend vorbei, dafür war sonst viel los.
5 Stockenten
3 Teichhühner
2 Eisvögel
1 Schwarzspecht
1 Graureiher
1 Bussard
mehr als 500 Mücken

Mit dem Sonnenuntergang verschlechtern sich die Lichtverhältnisse rasant.

Blickfeld vom bequemen Beobachtungsplatz aus

240 mm Brennweite

3.8.23

20:00 bis 21:15 Uhr im „Dchungel“- nichts

4.8.23

19:45 bis 21:15 Uhr am Damm – nichts

7.8.23

06:00 bis 07:00 Uhr
Die liebestollen Rehe stehen friedvoll auf der Wiese zwischen Feldweg Wehr/Sittard; Paarung verpasst?
Wildschweine wühlen die Wiese um, 3 Stück, einmal Nachwuchs Aufnahme
06:03 Uhr
Der Biber kommt aus Richtung Wehr, als er mich erblickt taucht er ab und verschwindet, die Zeiten der „Nahbeobachtung“ wie 2022 sind offensichtlich vorbei)

sehr hoher Wasserstand durch den langen Regen, alles überflutet

11.8.2023 – Wo sich der Biber jetzt hauptsächlich aufhält ist weitgehend unbekannt. Die Konzentration seiner Aktivitäten in der Nähe der Kapelle bei Wehr in 2022 war wohl mehr als ein Glückstreffen. Ich überlege momentan meie Wildkamera aufzustellen um mehr Aufschluss zu bekommen

Hummeln

Hummeln zählen neben Schmetterlingen und der Honigbiene zu den bekanntesten heimischen Insekten. Unter dem Begriff „Hummel“ verbirgt sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Arten. 1998 sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz 48 der weltweit 239 bekannten Arten nachgewiesen worden. Inzwischen sind bei uns ein paar Arten ausgestorben.
Die exakte Bestimmung der Hummeln setzt ein töten der Tiere voraus, da artspezifische Details nur im Mikroskop sichtbar sind. Das mag wissenschaftlich gerechtfertigt sein, ist jedoch nicht feldtauglich und sollte keinesfalls tägliche Praxis sein.„Morphologische Merkmale, die zur Unterscheidung ähnlich gefärbter Arten angegeben werden, können mit etwas Übung auch mittels Lupe am lebendigen Tier erkannt werden. Dadurch soll es nicht nur Biologen, sondern allen interessierten Personen ermöglicht werden, diese faszinieren- den Insekten kennen zu lernen und größtenteils sicher zu bestimmen.“ /1/ In diesem Zusammenhang ist ein Makrofernglas (z.B. PENTAX Papilio II 8.5×21) zu empfehlen. Es bietet nicht nur Fernsicht, sondern mit der 50-cm-Naheinstellgrenze auch ein ganz neues Seherlebnis im Makrobereich.
„Hummeln lassen sich durch ihren typischen Habitus „intuitiv“ von anderen Bienen unterscheiden. Es gibt jedoch einige Bienen, die bei oberflächlicher Betrachtung für Hummeln gehalten werden können bzw. Hummeln, die eventuell nicht als solche erkannt werden.“ „Zum Leidwesen des Bestimmers gibt es (wie bei vielen anderen Insektengruppen auch) Arten, die einander so ähnlich sind, dass selbst Experten diese nur schwer oder gar nicht unterscheiden können. Zudem sind einige Arten bemerkenswert variabel – nicht nur die Veränderliche Hummel kann stark in der Färbung ihrer Körperbehaarung variieren.“ /1/

Möchte man die Hummeln anhand von Fotos bestimmen, ist es empfehlenswert Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven zu haben.

Sehr hilfreich ist der „Feldbestimmungsschlüssel für die Hummeln Österreichs, Deutschlands und der Schweiz (Hymenoptera, Apidae)“ von J.F. Gokcezade, B.-A. Gereben-Krenn, J. Neumayer & H.W. Krenn /1/. Diesen gibt es als Download beim Biologiezentrum Linz (Österreich) oder als Taschenbuch für 8,95 Euro

Heute hatte ich von einer Ackerhummel Besuch. Und die hatte Übung als Fotomodel.

Die Ackerhummel gehört zu den wenigen Hummelarten, die ihre Nester selber bauen. Bei ihren Nahrungspflanzen sind sie anspruchslos. Ackerhummelvölker sind sehr langlebig. Man kann sie von Mitte April bis in den späten Oktober beobachten.

Wenn ich mich nicht irre ist das unten im Bild eine männliche Ackerhummel. In unserem Garten tummeln sich noch Stein-, Erd- und Wiesenhummeln. Hier hatte ich jedoch noch nicht die Möglichkeit sie 3- dimensional abzulichten. Aber ich arbeite daran. :- )

Stare

Außerhalb der Brutzeit finden sie sich in großen Schwären zusammen. So ein fliegender Schwarm hat etwas ganz besonderes und ist für den AF im Weiterverfolgungsmodus eine Herausforderung.