Der Hirschkäfer ist selten geworden. Auf der bundesweiten Roten Liste wird er in der Kategorie 2 „stark gefährdet“ geführt. Mit ihren großen „Geweihen“ kämpfen die Männchen miteinander. Mit bis zu 9 cm Größe ist der Hirschkäfer unser größter Käfer.
Sie lieben alte Bäume aus denen sie Baumsaft beziehen, die Unterkiefer der Käfer sind deshalb kräftig ausgebildet. Im benachbarten Jabeek kann man sie derzeit in den Abendstunden nach der Dämmerung sehen.
Turmfalken 2022
8.6.22 – Noch sind sie sehr klein und es herrscht wenig Flugverkehr, da der Nahrungsbedarf der Jungvögel sich noch in Grenzen hält.
Turmfalkenweibchen
In 1,5 Stunden heute ein Anflug. Der Falke landete am Nest und machte gleich wieder kehrt. Jetzt am Computer sehe ich, dass er die Maus wieder mitgenommen hat.
10.6.22 – 3 Anflüge gegen 8:30 – 10:00 – 11.30 Uhr. Der Anflug erfolgte hinter mir, ausserhalb meines Beobachtungsfeldes und die Falken flogen ohne Stop direkt zu den Jungen in den hinteren Teil des Nestes. Dank Kamera und Internetverbindung lässt sich dann die Fütterung der Jungtiere beobachten. Es wurde nicht die ganze Maus verfüttert, mit einer halben Maus im Schnabel flog das Alttier wieder davon. Leider viel zu schnell um das zu fotografieren. Fotos gab es heute nicht.
In den Zeiten zwischen den Anflügen sitzen die Falken oft auf einem Wegweiser (Knotenpunkt 54).
Bild aus dem letzten Jahr
Zum fotografieren ist das zu weit entfernt, mit dem Fernglas jedoch gut zu sehen. Von da aus geht es zu Jagd und dann heisst es das Nest beobachten. Die Zeitspanne bis zum eintreffen hängt vom Jagdgeschick der Falken ab und lässt sich nur schwer abschätzen.
Die Fotoausbeute ist bis dato unbefriedigend. Es heißt abzuwarten, bis die Jungvögel größer sind und vor an die Nestkante kommen. Dann landen die Altvögel bereits dort.
Es ist aber bereits jetzt einzuschätzen, dass die Aufnahmen aus 2020 – Falke fliegt Nest an und hat eine Maus in den Fängen – eine absoluter Glücksfall waren. Viele Faktoren, wie Anflugrichtung und Wetter waren damals optimal.
Die Dohlen haben sich bereits nach zwei Besuchen an meinen Anblick gewöhnt. Sie kommen bis auf ca. 5m an mich heran.
14. Juni 22 – sie entwickeln sich gut, was man Dank der Livecam beobachten kann. Noch sind zu klein um nach vorn an das Nest zu kommen, doch lange dauert das nicht mehr.
Eine Abflugszene (XPro3 preshot)
Und eine Anflugszene
15. Juni 22 – gestern noch kamen sie nicht nach vorn, heute der erste Blick über die Brüstung in die neue, große Welt
20. Juni 22 – In 2,5 Stunden 14 Anflüge, das ist Rekord. Wobei etliche Anflüge ohne Nahrung waren. Nur 15 Grad Celsius, bewölkt und dann diese Flugfrequenz. Wer hätte das gedacht. Das Füttern erfolgt jedoch weiterhin noch nicht so, dass man es fotografieren kann. Auch wurde der Ansitz auf dem Wegweiser kaum genutzt. Ich vermute, dass die Nahrung heute aus Richtung Breberen beschafft wurde.
21.Juni 22 – In 2,5 Stunden ein Anflug. Ein Negativrekord zu gestern.
Mit einem Staubbad pflegen die Turmfalken ihr Gefieder und werden so Parasiten los. Schon die Kleinen achten auf Sauberkeit, die Verdauungsreste gehen im hohen Bogen über die Nestkante. Genau darunter ist die Tür zur Mühle. Der Nachwuchs schaut dann auch gleich ob er jemanden getroffen hat. 🙂
22. Juni 22 – Die Flügel standen in Idealposition. Einmal flogen sie auch wie gewünscht und stoppten vor dem Einflug. Leider zu schell. Ein Flügel verursachte Schatten vor dem Horst. Damit waren die Lichtverhältnisse bis gegen 9 Uhr sehr schwierig zu beherrschen.
5 prächtige Jungfalken
Nicht nur die erste Reihe wird bedient. Hier fliegt der Falke mit Maus zu den kleinsten im Hintegrund
23. Juni 22 – Tolles Shooting. Obwohl ein Flügel wieder Schatten auf das Nest warf, sind ein paar schöne Schnappschüsse mit der Alpha 7RIII entstanden. Stativ, Fernauslöser und auf einen der Jungvögel, kurz über der Kante fokussiert …. und Dauerfeuer. Das System vorfokussierten auf einen Jungvogel klappt natürlich nur, wenn an der Stelle beim Anflug des Altvogels keine Lücke entsteht. Jetzt heißt es Bilder sichten, aussortieren und bearbeiten.
24. Juni 22 – Am Morgen hat es geregnet. Damit fiel die Morgentour ins Wasser. Doch da auch keine Mäuse gefangen und verfüttert wurden, war ich nach dem Regen kurz vor Mittag dort. Und es hat sich gelohnt. Erstmal waren alle 6 Jungfalken zu sehen. Der kräftigste Nachwuchs macht schon Flugübungen auf dem Vorbau.
25. Juni 22
26. Juni 22
27. Juni 22
Gegen 20 Uhr bekam ich einen Anruf von Josef Ars: Die erste Falke hat das Nest verlassen. Also auf nach Breberen! Bei bestem Licht entstanden ein paar schöne Schnappschüsse. Neu für mich war, dass die Falken im wahrsten Sinne des Wortes die Wände hoch gehen können. Dass so ein Flügel keinen Halt bietet, wird der junge Falke bald gelernt haben. Noch haben sie wenig Scheu vor uns Menschen, so konnte ich Aufnahmen aus ca. 8m Entfernung aufnehmen.
28. Juni 22
29. Juni 22
30. Juni 22
2. Juli 22 – ein junger Falke hat heute Morgen (6:15 Uhr) das Nest immer noch nicht verlassen. Der männliche Altvogel sitzt in der Nähe auf dem Laternenmast.
Alle anderen Falken sind nicht zu sehen. Das Vorhaben heute Falken im Flug aufzunehmen, hat sich damit erledigt.
7:35 Uhr Livecam: Das Männchen fliegt ohne Nahrung in das Nest
8:00 Uhr Livecam: Das Nest ist leer!
Nachtrag: Die Fotos von der Fütterung waren 2021 besser. Das hängt sicher damit zusammen, dass die Mäuse im letzten Jahr direkt vor dem Eingang zum Nest verfüttert worden. In diesem Jahr war das weiter hinten und somit war die Sicht versperrt.
Rehe beobachten
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? In Anlehnung an Goethe gilt das in meinem Fall für die Beobachtung von Rehwild. Von einem Jäger erhielt ich diesbezüglich einen Tip. Auf einer in der Nähe liegenden Äsungsfläche lassen sich die Tiere ungestört beobachten. alle Bilder (Flickr Album)
Blick auf die Äsungsfläche am frühen Morgen
Dem Wild fehlt es neben verschiedenen anderen Lebensgrundlagen vor allem an artgerechter Äsung schreibt Günter Claußen. /1/
Die Jäger schaffen deshalb ein entsprechendes Angebot. Ziel ist es, in jeder Jahreszeit eine reiche Auswahl an Pflanzen anzubieten. Rehe besitzen einen verhältnismäßig kleinen Pansen und sind daher nicht in der Lage, in großen Mengen rohfaserreiches Futter, wie z. B. Gras zu verarbeiten. Ihr täglicher Nahrungsbedarf liegt bei maximal 4 kg Frischmasse, die sich aus 0,8 kg Trockensubstanz, 40 g Eiweiß und 250 g Stärkeeinheiten zusammensetzt. Je abwechslungsreicher das Pflanzenangebot, umso besser ist die Annahme und Nutzung durch das Wild. /1/ Die von mir besuchte Äsungsfläche erfüllt offensichtlich die Anforderungen des Rehwildes, denn morgens und abends sind immer Tiere zu beobachten. Ideal für einen Fotografen!
Erfahrungen erster Tag, 25.Mai 2022
Als ich gegen 5 Ur vor Ort war, äste bereits eine Ricke auf der Wiese. Doch eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang ist es noch viel zu dunkel. Bereits kurz nach Sonnenaufgang (5:36 Uhr) waren die Lichtbedingungen so, dass meine lichtstarkes Tamron 70-180mm F/2.8 Di III seine Stärken ausspielen konnte. Und idealer Weise erschien auch ein Bock und Minuten später eine Ricke. Nur etwas weit weg für 180mm Brennweite trotz APS-C Modus.
Sobald die Sonne über die Baumwipfel steigt, wird das Gegenlicht bei meiner gegenwärtigen Aufnahmeposition kritisch.
Am Abend habe ich die Kombination XH50-140mm F2.8 R LM OIS WR + 1.4x eingesetzt, von der Lichtstärke natürlich schlechter, von der Brennweite aber schon besser. Freihand aufgelegt erreiche ich noch bei 1/80 sec Belichtungszeit ausreichend scharfe Aufnahmen, um das Rauschen „kümmert“ sich dann Topaz DeNoise AI. Die Sonne hatte sich am Abend hinter Wolken versteckt. Bleibt die Hoffnung, dass es ohne Bewölkung in ein weiches Abendlicht gibt.
28.Mai 22 – Mit dem XF 100-400mm F4,5-5,6 R LM OIS WR unterwegs. Solange man sich auf Szenen ohne Bewegung beschränkt, wird das 100 – 400 wohl öfters eingesetzt. Kurz bevor der Bock auf der Bühne erschien, lief ein Fuchs quer über Äsungsfläche, leider war es da noch zu dunkel. Insgesamt sind ca. 50 schöne Aufnahmen entstanden.
Jetzt heisst es erst einmal beobachten. Von wo kommen wann meine Motive? Vielleicht findet sich ein noch besserer Standort zum fotografieren. Vor allem möchte ich näher ran und andere Perspektiven nutzen.
29.Mai 22 – Auf dem Weg zum Fotoplatz ( 5 Uhr) lag ein Bock im Dickicht. Er begann sofort zu bellen. Die Äsungsfläche blieb leer. So werde ich einige Tage warten, bis wieder Ruhe eingekehrt ist. In den Tagen zuvor kam der Bock aus einer ganz anderen Richtung auf die Lichtung.
31.Mai 22 Abendtour mit dem 100 – 400 und 2fach Konverter – 21:13 Uhr betrat der Bock Bühne, da herrschte noch schönes Licht, nur war die Entfernung mit 90 Metern recht groß. Mit 1200mm Brennweite holt man ihn doch schön ran. Wie immer kam er dann auf mich zu, da es dort frischen Klee gibt. (30 Meter Entfernung) Mit 1/125 sind Fotos in der Bewegung mehr oder weniger unscharf. Spätestens 21:45 Uhr kam dann der AF in`s schwitzen, viele Fehlschüsse. Die grosse Brennweite konnte ich für die angestrebten Detailaufnahmen nicht nutzen, zumal ich die Belichtungszeit auf 1/80 umstellen musste. Das ist der Nachteil des Abends, das Licht wird mit der Zeit immer weniger.
Fazit: Das wenige Licht am Abend eignet sich unter meinen Aufnahmebedingungen, bzw. von meinem Fotoversteck aus (meist ca. 30 Meter Abstand zum Motiv) für formatfüllende Aufnahmen besser als das grelle Gegenlicht am Morgen. Erscheint das Rehwild nicht zu spät und der Himmel ist wolkenlos sind die Vorteile von 1200mm Brennweite trotz f11 durchaus nutzbar. Alternativ ist für die „perfekte formatfüllende Nahaufnahme “ das Licht am Morgen bei bedecktem Himmel denkbar. Also den Wetterbericht studieren und hoffen, dass die Tiere zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Interessant war noch festzustellen, dass der Bock wieder aus einer anderen Richtung kam, was eine Vorausplanung mehr oder wenig unmöglich macht.
/1/ Günter Claußen „Äsung für Hirsche und Rehe“
https://www.wildhueter-st-hubertus.de/aesung-fuer-hirsche-und-rehe