Die künstliche Intelligenz hat endgültig Einzug in die Bildbearbeitung gehalten. Mit ein paar Klicks lassen sich Bilder optimieren, Lichtsituationen völlig neu gestalten oder der Himmel austauschen. Die Realität entstellende Bildmanipulationen sind natürlich nicht das Anliegen eines ehrlichen Fotografen. Er versucht das Motiv so darzustellen, wie er es vorgefunden hat. Dennoch geht es nicht ohne Bildbearbeitung. Oft schafft die Kamera es nicht die Situation so abzubilden, wie sie war. Das liegt einfach daran, dass unser Auge mehr wahrnimmt als der Kamerasensor oder dass die Bilder bei langen Brennweiten nicht genügend Schärfe aufweisen, da der Fotograf die Aufnahme verwackelt hat. Ich habe in den letzten Jahren ausschließlich im RAW Format fotografiert und die Bilder mit Capture One bearbeitet. Das Programm bietet fast unendlich viele Möglichkeiten auf ein Bild Einfluss zu nehmen. Inzwischen habe ich feste Routinen entwickelt, so dass die Bildbearbeitung flott vonstatten geht. Doch irgend wie ist die Entwicklung bei Phase One stehen geblieben und es gibt für mich keinen Anlass das 2020er Update zu installieren. Alternativ habe ich ON1 wieder aktiviert. Die Version 2021 setzt bei vielen Lösungsansätzen auf künstliche Intelligenz (KI). Die Bilder werden vom Programm analysiert und der Bearbeitungsvorschlag kann sich sehen lassen, er muss jedoch nicht akzeptiert werden. Auf den ersten Blick sind die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten genau so vielfältig wie bei Capture One. Nur, dass eben die KI des Programms einem viel Arbeit abnehmen kann. Die Herangehensweise ist bei beiden Programmen unterschiedlich. Ich werde in nächster Zeit beide Tools gleichzeitig benutzen und meine Erfahren hier dokumentieren.
1. RAW Bilder verwalten und mit dem RAW Konverter betrachten
Stand: 22.12.2020
- Bilder verwalten
Sowohl Capture One als auch ON1 haben entsprechende Module zur Bildverwaltung integriert. Im laufe der Jahre habe ich mir jedoch ein davon unabhängiges Konzept zur Archivierung entwickelt.
Die Bilder werden in Ordner gespeichert, die nach Jahren, Motiven oder Ereignissen (Urlaubsreise nach…, Naturfotos im Gangelter Bruch usw.) und Datum gespeichert sind. Die aussagefähigsten bearbeiteten jpg – Bilder exportiere ich in meinen Flickraccount, wo die Bilder wiederum thematisch geordnet sind und nach dem Datum sortiert sind. Die Flickrpräsenz kostet mich derzeit zwar jährlich ca. 65,- Euro, doch damit kann ich auf die Bilder jederzeit und überall zugreifen, sofern ich einen Internetzugriff habe. Über das Aufnahmedatum finde ich dann die Bilder auf meinen Festplatten schnell wieder und kann dann sehen ob noch andere Bilder von diesem Shooting von Interesse sind.
Ursprünglich hatte Phase One ein extra Programm zur Bildverwaltung angeboten. Dieses wurde eines Tages jedoch nicht mehr weiter entwickelt. Ein ähnliches Risiko besteht, setzt man auf Abovarianten von entsprechenden Programmen. Wird das Abo ausgesetzt, war die ganze Mühe der Bildarchivierung mit diesen Programmen umsonst und man hat keinen Zugriff mehr auf sein Bibliothek.
Ähnlich kritisch sehe ich inzwischen kostenlose Cloudspeicher für Bilder. Canon hatte ein solches mit Irista im Angebot. Über das D-Forum hatte ich etliche GB Speicherplatz kostenlos bekommen. Das war bis zu dem Zeitpunkt eine tolle Sache, als Irista eingestellt wurde. Es kostete viel Arbeit die Bilder neu zu organisieren.
- RAW Bilder lesen
Beide Programme haben Bildverwaltungsmodule integriert. Bei C1 arbeite ich mit themenbezogenen kleinen Katalogen. Die Kataloge speichere ich mit den Ordnern ab, wo die Bilder enthalten sind, das erleichtern den Aufwand beim Erstellen von Sicherheitskopien.
Mit ON1 lese ich nur die entsprechenden Verzeichnisse aus. ON1 erstellt dann im gleichen Ordner zu jedem bearbeiteten Bild eine kleine Datei, die die entsprechenden Informationen zu den Änderungen enthält. Das Erstellen der Voransichtsbilder geht bei ON1 um ein Vielfaches schneller als bei C1. Ob das daran liegt, dass ich hier nicht auf Kataloge setze, kann ich nicht sagen. Auch ist mich für noch offen, ob die Vorschaubilder bei ON1 jedes mal neu erstellt werden oder irgend wo gespeichert werden. Mit C1 dauert das Erstellen von Vorschaubildern gefühlt unendlich lange.
Das Aussehen des Vorschaubildes hängt davon ab, wie der RAW Konverter das Bild interpretiert.
C1 bietet hier mehr Filmsimulationen für die Fujikameras an als ON1. Wobei beide Programme in der Grundeinstellung relativ neutrale Bilder liefern.
2. Workflow Capture One ….. öffnen / Workflow ON1 …… öffnen
3. Lokale Anpassungen
3.1. Luminanzmaske in Capture One und ON1 am Beispiel eines Kormorans ….. öffnen