Kiebitze im Selfkant

Seit Februar können wir sie wieder sehen, die Akrobaten der Lüfte mit ihrem kontrastreichen Gefieder. Eine metallisch glänzender schwarzer Oberseite und eine weiße Unterseite hat nur er. Ebenso kennzeichnend sind das schwarze Brustband sowie die abstehende „Federholle“ am Hinterkopf. Während seiner Flüge ruft er laut seinen Namen „Ki-witt“ – der Kiebitz.

Bild 1 Kiebitz in seiner natürlichen Umgebung (aufgenommen bei Schalbruch)


Bild 2 Kiebitz im Flug

Der Kiebitz ist stark gefährdet

„In Deutschland wurden zuletzt nur noch rund 42.000 bis 67.000 Brutpaare gezählt. Die massiven Einbrüche seiner Population sind schon seit Längerem ein besorgniserregender Trend: Allein zwischen 1980 und 2016 ist seine Zahl um 93 Prozent zurückgegangen.
Auch europaweit hat sich die Population mehr als halbiert. Inzwischen gilt der Kiebitz auf dem europäischen Kontinent als gefährdet und deutschlandweit sogar als stark gefährdet.“ /1/

„Die Ursachen für die dramatischen Bestandsrückgänge sind vielfältig. Dazu gehören der anhaltende Flächenverbrauch, die Zerschneidung von Lebensräumen oder Störungen durch menschliche Freizeitaktivitäten. Als hauptverantwortlich gilt jedoch die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung und der damit verbundene Lebensraumverlust. Viele Wiesen und Weiden werden trocken gelegt, stark gedüngt, immer früher und häufiger bearbeitet oder zu Äckern umgebrochen. Wo früher Sommergetreide angebaut wurde, steht heute vielerorts Wintergetreide. /2/

In Ermangelung des ursprünglichen Lebensraumes ist der Kiebitz vielerorts auf unsere Felder „umgezogen“. Hier ist er neuen Gefahren ausgesetzt, doch es lässt sich etwas für den Kiebitz tun.

Kiebitzschutz im Selfkant

Wo Kiebitze brüten, kann es zweckmäßig sein, das Gelege mit einer Markierung zu kennzeichnen. Seit nunmehr 10 Jahren markiert Peter Hamacher die Kiebitzbrutplätze auf dem Gebiet der Gemeinde Selfkant mit Stäben, so dass die gut getarnten Gelege für den Landwirt zu sehen sind. Da erwachsene Kiebitze in der Regel auch gut zu beobachten sind, kann deren Anzahl auf Einzelflächen leicht ermittelt werden. Die Betreuung der Kiebitze endet erst, wenn die Jungvögel flügge sind. Darüber hinaus wird das Kiebitzaufkommen kartiert und verschiedenen Naturschutzbehörden bzw. – einrichtungen (UNB/Untere Naturschutzbehörde des Kreis Heinsberg, LANUV/Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW, Michael-Otto-Institut im NABU) gemeldet.

Bild 3 Peter Hamacher bei der Markierung eines Nestes

Bild 4 Kiebitzgelege

Peter Hamacher steht darüber hinaus in Kontakt mit den Landwirten und versucht geeignete Schutzmaßnahmen mit diesen abzusprechen. Als beispielhaft ist die Zusammenarbeit mit den Landwirten Josef Hensgens aus Havert, Fam. Meuwissen aus Stein und Fam. Janßen aus Großwehrhagen zu nennen, die in jedem Jahr bei ihren Feldarbeiten auf die Kiebitze Rücksicht nehmen. Die gekennzeichneten Gelege werden bei der Bodenbearbeitung im Frühjahr durch Umfahren geschützt. Leider sind nicht alle Landwirte dem Kiebitz gegenüber so aufgeschlossen.

Bild 5 Rivalisierende Männchen

Bild 6 Männchen nach der Auseinandersetzung

Bild 7 Paarung

Bild 8 Nachwuchs (aufgenommen in Langeoog 2023)

Bei Großwehrhagen gibt es ein weiteres schönes Beispiel für den Kiebitzschutz. Hier hat Nicolai Dreißen eine Kiebitzinsel auf seinem Acker eingerichtet. „Kiebitzinseln (‚lapwing plots‘) wurden in Großbritannien zum Schutz des Kiebitzes beziehungsweise des Triels (Burhinus oedicnemus) entwickelt (Sheldon et al. 2007; Chamberlain et al. 2009; MacDonald et al. 2012). Sie sollen Brut- und Nahrungsflächen für Kiebitze und andere Feldvögel darstellen.“ /3/

Bild 9 Ein Kiebitz vertreibt eine Krähe

Bild 10 Kiebitzschwarm auf dem Weg in den Norden Deutschlands

Der Kiebitz benötigt zur erfolgreichen Nahrungssuche und Brut Flächen mit offenen Bodenstellen und einer niedrigen Vegetation. Nur dort kann er seine Feinde schnell entdecken, Jung- und Altvögel finden hier ausreichend Nahrung.

Diese Voraussetzung ist auf dieser Kiebitzinsel gegeben. Durch das Liegenlassen eines abgeernteten Feldes oder nach einer nur ganz groben Bearbeitung im Herbst bleibt eine geeignete Brutfläche für den Kiebitz auch im Frühjahr bestehen.
Begonnen hat die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Herrn Dreißen in Sachen Kiebitzschutz vor 2 Jahren, als er auf seinem Feld erstmals der Einrichtung einer Kiebitzschutzinsel zustimmte. Der gute Bruterfolg führte im vergangenen Jahr dazu, dass dort sogar mindestens 5 Paare erfolgreich brüten konnten. Entscheidend für diesen großartigen Erfolg war die Vereinbarung, mit der Feldbearbeitung und anschließender Maisaussaat bis Anfang Mai zu warten, da in der Regel das eigentliche Brutgeschäft dann beendet ist.
Dass in diesem Jahr dorthin erneut mehr Kiebitze zum Brüten zurückgekehrt sind, zeigt, wie künftig ohne großen Aufwand erfolgreich Kiebitzschutz auch in der Agrarlandschaft möglich ist.
Herr Dreißen hat sich auch in diesem Jahr bereit erklärt, mit der Bearbeitung seines Feldes bis Anfang Mai zu warten, nicht zuletzt auch deswegen, weil erneut mehrere Paare sein Maisstoppelfeld als Bruthabitat ausgewählt haben.

Herr Dreißen leistet mit seiner großzügigen Zusammenarbeit beim Kiebitzschutz Pionierarbeit und zeigt einen Weg auf, wie zukünftig im Selfkant durch rechtzeitige Absprachen erfolgreich den stark gefährdeten Kiebitzen geholfen werden kann.

Was kann Jederman für den Kiebitz tun?

Freilaufende Hunde sind für junge Hasen und Rehe eine Gefahr. Wenn ein Hund plötzlich zum Jagen losspurtet, kann das auch für den Kiebitznachwuchs tödlich enden.

„Wenn Altvögel ein Nest verlassen, ist das Gelege gefährdet. Bei bedecktem Himmel reicht schon eine Viertelstunde, dass die Embryonen im ausgekühlten Ei absterben. Altvögel kehren zwar normalerweise wieder zum Gelege zurück, aber nicht, wenn eine Störung auf die andere folgt. An schönen Wochenenden, wenn Hunderte Menschen und Hunde unterwegs sind, geben Wildvögel oft ihre Gelege ganz auf.“ /4/

Also bitte den Hund an der Leine nehmen und Abstand zu den markierten Flächen halten.

Artenschutz hat zum Ziel, die Vielfalt der Natur zu bewahren. Eine möglichst große Vielfalt in einem Ökosystem ist wichtig für seine Stabilität. Und auch unsere Kinder möchten sich später an solchen Bildern erfreuen und nicht nur vom Hörensagen von Oma und Opa kennen.

Kiebitze beobachten

„Insbesondere die Männchen der Kiebitze verteidigen ihre Reviere und vollführen im Frühjahr beeindruckende Balzflüge. Dennoch werden geeignete Flächen häufig von mehreren Paaren in lockeren Kolonien besiedelt.“ /3/ Nähern sich Krähen oder Greifvögel dem Kiebitzrevier, starten die Männchen gemeinsam Abwehraktionen. Selbst Graureiher werden mit Erfolg attackiert und vertrieben. Nahrungssuchende Kiebitze deuten meist nicht auf einen Brutplatz in der Nähe hin.
Vor dem Auffliegen laufen Brutvögel zunächst von ihrem Nest weg. Bei der Rückkehr landen sie in etwas Entfernung vom Gelege und laufen dann zielstrebig zum Nest.
Küken führende Kiebitze sind sehr aufmerksam und stehen aufrecht, die Umgebung beobachtend. Im Flug warnen sie mit hängenden Beinen.

Bild 11 Balz

Bild 12 im Flug

Kiebitze lassen sich am besten vom Feldweg aus per Fernglas beobachten. So werden sie nicht gestört. Fangen die Kiebitze an zu warnen oder fliegen sogar davon, sollte man sich wieder entfernen. Und für Fotografen gilt: Tierschutz geht vor Foto! Hier hat sich insbesondere die Beobachtung aus dem Auto heraus bewährt.

Lesetipp: „Praxishandbuch Kiebitzschutz.“ Das Dokument kann kostenlos als pdf bezogen werden und bietet viel Wissenswertes über den Kiebitz /5/

/1/ https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/2024/index.html
/2/ https://lapwingconservation.org/kiebitz/rueckgang/
/3/ Der Sympathieträger Kiebitz als Botschafter der Agrarlandschaft
Umsetzung eines Artenschutzprojektes zur Förderung des
Kiebitzes in der Agrarlandschaft
Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Förderschwerpunkt Arten in besonderer Verantwortung
Deutschlands
FKZ: 3514 685A01/B01/C01
/4/ https://www.br.de/nachrichten/bayern/freilaufende-hunde-gefahr-fuer-rehkitz-kiebitz-und-co,T6SSHHA
/5/ https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz/kiebitz/19483.html

Revierkämpfe

Mauereidechse

Die Mauereidechse kommt vornehmlich in Süddeutschland, in der Schweiz, in Österreich, in Frankreich und im Mittelmeerraum vor und ist jetzt auch bei uns zu beobachten. (Siehe auch „Verbreitungskarte Mauereidechse (Podarcis muralis)“ in https://www.bfn.de/artenportraits/podarcis-muralis , wo sie in unseren Breiten noch nicht erfasst wurde)

Ihre Färbung variiert je nach Gegend erheblich. Hinsichtlich ihres Zeichnungsmusters ist die Mauereidechse sehr variabel.

Erkennungsmerkmale sind u.a. :

Kopf: Langgezogen und deutlich abgeflacht, proportional kleiner als bei Zauneidechse
Schnauzenform: Zugespitzt
Schwanz: Lang ca. zwei Drittel der Gesamtlänge, schlank, lang und dünn auslaufend

„Die Mauereidechse bevorzugt südexponierte, trocken-warme, sonnige und steinige Standorte mit Vertikalstrukturen wie Erdabbrüche, Steine oder Felsen. Wichtig sind immer Schlupfwinkel in unmittelbarer Nähe der Sonnplätze.

Diese Komplexlebensräume fand die Art ursprünglich an sonnenexponierten Felsen, Abbruchkanten, Geröllhalden, fels- und steindurchsetzten Trockenrasen, lichten Steppenheidewälder oder Kiesbänken mäandrierender Flüsse. Derartige Lebensräume sind vielfach nicht mehr vorhanden, d. h. heute besiedelt die Art hauptsächlich anthropogene Lebensräume wie Geröllhalden, Steinbrüche, Kiesgruben, Ruinen, Industriebrachen, Rebberge, Wegränder, Bahndämme, Trockenmauern oder Treppenstufen.

Die bevorzugte Körpertemperatur liegt um 33°C. Sind die bodennahen Temperaturen deutlich höher, suchen die Tiere kühlere Orte auf. Tiefere Umgebungstemperaturen versucht sie mit häufigem Sonnenbaden zu kompensieren, vorzugsweise von einem erhöhten Punkt aus oder an einer Stelle, von wo aus die nähere Umgebung überblickt werden kann. Bei Gefahr flüchten sie blitzschnell in die nächste Spalte, um kurze Zeit darauf wieder ihren Sonnenplatz einzunehmen. Während sie im Frühling und Herbst ganztägig aktiv ist, sucht man sie an heißen Sommertagen vom späten Vormittag bis in den Nachmittag hinein oft vergebens. Fällt die Temperatur unter 15° C, so sucht sie Schutz in ihrem Versteck.

Mauereidechsen sind Nahrungsopportunisten und fressen alles, was sie bekommen können, hauptsächlich Insekten, Spinnen, Asseln und Würmer, selbst eigene Jungtiere oder die anderer Eidechsenarten. Auch pflanzliche Kost (z.B. Weintrauben oder andere Früchte) wird in geringem Umfang genommen.

Ein Tier benötigt etwa 25 qm, wobei sich die Reviere verschiedener Tiere stark überlappen können.“

Quelle: https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Podarcis+muralis

Biber 2023

Januar 2023

Hochwasser am Biberdamm.
Der Biber hat sich im renaturierten Gebiet einen neuen Damm angelegt.
Nicht zu übersehende Biberaktivitäten am alten Seitenarm des Rodebachs.

Ende Januar begannen die Renaturierungsarbeiten am Rodebach zwischen Süsterseel und Wehr. Dazu wurde der Damm zum Teil geöffnet um den Wasserstand zu senken, so dass das Arbeiten im Bach einfacher ist. Die UNB hat mich darüber vorab informiert und gefragt wie ich das sehe. Prima!

Bilder von Josef Ars, aufgenommen mit der Wildkamera. Es sind zwei Biber und Waschbären gibt es ebenfalls.

Februar 2023

Durch die Renaturierungsarbeiten am Bach hat sich am Biberdamm viel Unrat angesammelt. Meine Bitte an die UNB diesen zu beseitigen wurde an den Bauhof der Gemeinde Selfkant weiter geleitet.

März 2023

Im März war es dann soweit, dass der Unrat entfernt wurde. Dabei brach jedoch der Damm ganz zusammen und der Bauhof entschloss sich diesen vollständig zu beseitigen.

Absenkung am alten Biberdamm. Hier, zwischen Biberdamm und alter Brück, hatte der Biber wohl seinen Bau. Dies zeigen auch Bilder aus dem vergangenen Jahr. (Erscheinen am Abend)
Durch die schweren Fahrzeuge das Bauhofs ist dieser offensichtlich eingebrochen.
Nachtrag 31.7.: Das Terrain hat sich weiter abgesenkt. Gefährlich für Radfahrer und inzwischen auch für Fußgänger!

Der neue Biberdamm war nicht stabil gebaut. So gab es mittig eine Unterspülung, was zur Absenkung des Wasserstandes führte. Dabei zeigte sich der Eingang zur Biberburg?
Der Unrat von Wehr am neuen Biberdamm – Gemeinsamen Aktion mit Josef Ars zur Beseitigung des Mülls.

Der Baum stand am alten Seitenarm des Baches in Nähe des Radweges und wurde gefällt.
Ob da tatsächlich ein Risiko für Menschen bestand? Zum gleichen Zeitpunkt wurden da Bäume gepflanzt.

April und Mai 2023

Biberaktivitäten am gefällten Baum.

Josef in Aktion mit der Wildkamera. Die Kamera war da aufgestellt, wo wir den Bau vermuten. Brauchbare Fotos vom Biber sind nicht entstanden.

25.5.2023

Eine Anfrage von Frau de Koning-Bovenhoff aus Sittrad an den Nabu Selfkant:

Im Rode Beek im Grenzgebiet Niederlande/Deutschland befand sich zwischen Isenbruch und Nieuwstadt ein wunderschöner Biberdamm. Siehe Beobachtung oben. Heute habe ich gesehen, dass der Damm komplett entfernt wurde. Siehe Beobachtung unten. Ist das gesetzlich vorgeschrieben?

Die Anfrage habe ich an die UNB weiter geleitet.

Die Antwort von der UNB

Sehr geehrte Frau de Koning-Bovenhoff,

der Biberdamm wurde höchstwahrscheinlich vom Bauhof der Gemeinde Selfkant entfernt. Dies hat mir ein Mitarbeiter des Bauhofes telefonisch bestätigt. Dieser war jedoch selber nicht dabei. Demnach war wohl bei der Gemeinde ein Hinweis auf eine Stauung im Bach eingegangen. Möglicherweise haben die Mitarbeiter des Bauhofes den Damm nicht als Biberdamm erkannt und gedacht, dass sich dort von alleine etwas quergesetzt habe. Die Aktion hat unter Umständen gegen naturschutzrechtliche Bestimmungen verstoßen – zumindest dann, wenn durch die Maßnahme die Funktionsfähigkeit der Fortpflanzungsstätte des Bibers beeinträchtigt worden ist. Ob dies der Fall ist, lässt sich schwer sagen. In der Regel baut der Biber aber recht schnell einen neuen Damm und so bin ich dann doch optimistisch, dass für die Art nichts ernsthaftes passiert ist. Die Gemeinde ist durch die Aktion nochmal sensibilisiert worden und wird in Zukunft genauer hinsehen. Der Biber ist ja hier im Kreis Heinsberg an Rur und Wurm schon seit ca. 12-15 Jahren aktiv, am unteren Rodebach ist er aber noch nicht so lange und von daher ist die Thematik für die Gemeinde Selfkant noch verhältnismäßig neu.

Frau de Koning-Bovenhoff an die UNB


Lieber Norbert,

Vielen Dank für ihre Antwort.

Ich verfolge die Biber in Limburg und im Grenzgebiet zu Deutschland seit 15 Jahren.

In der Nähe von Millen gibt es im Plas Millen (Niederlande) seit 12 Jahren einen Biber. Zuerst seit 5 Jahren allein und seitdem ist ein Partner an immer mehr Orten in diesem Becken des Rode Beek angekommen.

Mittlerweile gibt es zwei Biberfamilien in der Nähe von Millen, wahrscheinlich 1 Biber(familie) im Rode Beek zwischen Millen und Sittard und 1 Biberfamilie im Schwienswei bei Sittard.

Seit 2018/2019 gibt es bei Wehr eine Biberfamilie. Sie bauten einen wunderschönen Damm im Rode Beek und brachten mehrere Jahre hintereinander ein Junges zur Welt.

Sie hatten an ihrer Burg einen zusätzlichen Kanal gegraben.

Nach der Sanierung, bei der ihr Damm abgerissen und dieser Teil des Baches zugeschüttet wurde, bauten sie einen neuen Damm. Diesmal in der Nähe der Wehrkapelle. Im Jahr 2022 wurde dort ein Biberbetrüger platziert. Das funktionierte gut, bis der andere Teil der Rode Beek, zwischen Wehr und Susterseel, neu gestaltet wurde. Dann verschwand auch der gesamte Lebensraum des Bibers, und seitdem habe ich dort keine neuen Spuren mehr gesehen. Der Biber bei Wehr ist inzwischen verschwunden. Mein Verdacht ist, dass dieser Biber in den Unterlauf des Roten Bachs zwischen Nieuwstadt und Isenbruch geflohen ist und dort diesen Damm gebaut hat, der inzwischen entfernt wurde. Natürlich baut der Biber irgendwo einen neuen Damm, aber es ist frustrierend, wenn ein Biber immer wieder vertrieben wird. Es wird immer schwieriger, ein neues Territorium zu finden.

Seit 2019 lebt auch ein Biber im Grenzgebiet nahe der Rode Beek bei Schinveld, und seit 2020 ein Partner kam, bekommen sie jedes Jahr Junge. Im Schinveldse Bossen gibt es einen Biber, wahrscheinlich ein Einzelgänger.

https://www.naturetoday.com/intl/nl/nature-reports/message/?msg=23113

Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen noch viel mehr über die Biber im Grenzgebiet erzählen.

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Am 8.Juni 2023 habe ich vom Bauhof erfahren, dass der Biber den Damm wieder errichtet hat und der Damm eine Drainage bekommt. Auslöser für die Aktion war ein besorgter Landwirt.
Bzgl. der Einschätzung zum Wehrer Bibel liegt Frau de Koning-Bovenhoff falsch.

In der letzten Maiwoche hat der Biber wieder einen Baum an der Wehrer Brücke, in unmittelbarer Nähe zum Wanderweg, angenagt. Leider hatte ich urlaubsbedingt den Anfang verpasst (von der UNB habe ich die Zustimmung die Bäume dort bei Bedarf mit Draht zu schützen) und so lediglich die UNB informiert. Die UNB hat sofort reagiert und der Baum hat den Angriff wohl gut überstanden, was ich nicht für möglich gehalten hatte. ich hatte angenommen, dass der Baum vom Kreisbauhof gefällt wird.
Das nachstehende Bild ist vom 2. August 2023.

Juli 2023

Durch die Aktivitäten beim Steinkauz wurde der Biber in den letzten Wochen vernachlässigt. Nachdem nun die „Kauzfotosaison“ mit den Ästlingen erfolgreich abgeschlossen werden konnte, ist wieder mehr Zeit für den Nager.

Der Wasserstand im Seitenarm ist wieder sehr stark angestiegen. Die alten Seitenarme stehen vollkommen unter Wasser.

31.7.23

19:30 bis 21:00 Uhr

Der Biber kommt um 20:50 Uhr aus der Richtung vom Damm und schwimmt in den Wald zum Baum, den er im Winter gekappt hat – das war total die andere Richtung wie erwartet. Es handelt sich um ein hellbraunes Tier. Es gibt davon kein Foto, da es stark geregnet hat und die Kamera sich in der Fototasche befand. Ich vermute, er hat mich nicht gesehen. Der Biber war total entspannt.

August 2023

1.8.23

06:00 bis 07:00 Uhr

Bei der Ankunft tummeln sich zwei Rehe auf der Wiese zwischen Bach und Wald. Von Mitte Juli bis Anfang August hat das Rehwild Paarungszeit. Sollte vom Hochstand aus gut zu sehen sein. (Von der Furt bis zum Biberdamm wurde gestern gemäht, da kommt man mit Gummistiefeln gut durch und würde nicht die Rehe verscheuchen.)

06:30 Uhr Ein tiefschwarzer Biber kommt aus Richtung Tüddern und überquert den Damm. (siehe Titelbild)
Als er mich wahrgenommen hat, ist er sofort abgetaucht. Es war nicht auszumachen wohin er geschwommen ist.

Der Weg von Wehr am Bach entlang ist total zugewachsen. Es hätte nicht viel gefehlt und ich lag mit der kompletten Ausrüstung im Bach. Positiv ist, da kommt auch keiner mehr mit Hund durch.

Das Wasser stand auf der ungestauten Seite fast hüfthoch. Ohne Wathose ist kein Durchkommen durch den Rodebach möglich.
Wo die Fressstellen des Bibers sind, ist noch unbekannt.
Ein beobachten aus nächster Nähe wie 2022 scheint nicht mehr möglich bzw. angebracht zu sein.

Mich interessiert nicht Foto 758 von der Dammüberquerung der Biber, ich würde gern mehr über die Biber im Allgemeinen wissen. Fressplätze, Bau, Verhalten…. Um das heraus zu bekommen, halte ich die zeitgleiche Beobachtung an verschiedenen Positionen für sinnvoll bzw. einen Versuch wert. Machen Josef und Harmen mit?

20:00 bis 21:15 Uhr

Die alten Arme des Rodebachs sind durch den Rückstau vom Damm wieder mit Wasser gefüllt und dicht mit Wasserlinsen bewachsen. Der Bereich zwischen gefälltem Baum und Damm ist zumindest in der Mitte frei von Bewuchs, was auf Aktivitäten des Bibers hindeutet. So hatte ich eigentlich vor die Abendstunde am alten Bachverlauf zu verbringen. Jedoch war dahin kein Durchkommen, der hohe Brennesselbewuchs und der Untergrund mit Senken und umgestürzten Bäumen stellte ein unüberwindliches Hindernis dar. Im Winter war es hier kein Problem an den toten Arm des Rodebachs zu gelangen.
Auch ist es in der Dämmerung hier bereits extrem dunkel, was das Fotografieren nicht einfacher machen sollte.
Die Beobachtung direkt am Damm war heute ergebnislos. Bis auf einen Eisvogel, der sich 20:50 Uhr kurz auf dem Damm niedergelassen hatte, war kein Tier (Graureiher und Stockenten ausgenommen) zu sehen.

2.8.2023

Zum Sonnenaufgang hat es geregnet, das war kein ideales Wetter zur Biberbeobachtung, zumal die Stelle, die ich unter die Lupe nehmen wollte sehr schlecht zu erreichen ist.

Eine Regenpause nutzend, bin ich dann doch noch an den alten Rodebacharm gefahren und habe mir mit der Gartenschere einen kleinen Schleichweg frei geschnitten. Der Biber ist hier sehr aktiv. Zwei neue Bäume werden derzeit angenagt. Die Wasserlinsen fehlen weitgehend. Hier fühlt sich der Biber wohl.

20:00 – 21:15 Uhr

Erster Abend im „Dschungel“.
Der Biber kam nicht wie am letzen Juiiabend vorbei, dafür war sonst viel los.
5 Stockenten
3 Teichhühner
2 Eisvögel
1 Schwarzspecht
1 Graureiher
1 Bussard
mehr als 500 Mücken

Mit dem Sonnenuntergang verschlechtern sich die Lichtverhältnisse rasant.

Blickfeld vom bequemen Beobachtungsplatz aus

240 mm Brennweite

3.8.23

20:00 bis 21:15 Uhr im „Dchungel“- nichts

4.8.23

19:45 bis 21:15 Uhr am Damm – nichts

7.8.23

06:00 bis 07:00 Uhr
Die liebestollen Rehe stehen friedvoll auf der Wiese zwischen Feldweg Wehr/Sittard; Paarung verpasst?
Wildschweine wühlen die Wiese um, 3 Stück, einmal Nachwuchs Aufnahme
06:03 Uhr
Der Biber kommt aus Richtung Wehr, als er mich erblickt taucht er ab und verschwindet, die Zeiten der „Nahbeobachtung“ wie 2022 sind offensichtlich vorbei)

sehr hoher Wasserstand durch den langen Regen, alles überflutet

11.8.2023 – Wo sich der Biber jetzt hauptsächlich aufhält ist weitgehend unbekannt. Die Konzentration seiner Aktivitäten in der Nähe der Kapelle bei Wehr in 2022 war wohl mehr als ein Glückstreffen. Ich überlege momentan meie Wildkamera aufzustellen um mehr Aufschluss zu bekommen