Turmfalken 2022

Am 23.4.22 war Dank der installierten Kamera in der Breberner Mühle das erste Ei der neuen Brut zu sehen. Ca. 4 Wochen später, genau am 30.5.22 gab es die ersten Bilder der geschlüpften Brut.

Meine Bildserien aus den Jahre 2020 und 2021 werden in diesem Beitrag ergänzt.

2022-04-23 um 19.54.21

8.6.22 – Noch sind sie sehr klein und es herrscht wenig Flugverkehr, da der Nahrungsbedarf der Jungvögel sich noch in Grenzen hält.

falke_22-06-11_DSC07138

Turmfalkenweibchen

In 1,5 Stunden heute ein Anflug. Der Falke landete am Nest und machte gleich wieder kehrt. Jetzt am Computer sehe ich, dass er die Maus wieder mitgenommen hat.

10.6.22 – 3 Anflüge gegen 8:30 – 10:00 – 11.30 Uhr. Der Anflug erfolgte hinter mir, ausserhalb meines Beobachtungsfeldes und die Falken flogen ohne Stop direkt zu den Jungen in den hinteren Teil des Nestes. Dank Kamera und Internetverbindung lässt sich dann die Fütterung der Jungtiere beobachten. Es wurde nicht die ganze Maus verfüttert, mit einer halben Maus im Schnabel flog das Alttier wieder davon. Leider viel zu schnell um das zu fotografieren. Fotos gab es heute nicht.

In den Zeiten zwischen den Anflügen sitzen die Falken oft auf einem Wegweiser (Knotenpunkt 54).

falken_21-05-31_DSCF1505

Bild aus dem letzten Jahr

Zum fotografieren ist das zu weit entfernt, mit dem Fernglas jedoch gut zu sehen. Von da aus geht es zu Jagd und dann heisst es das Nest beobachten. Die Zeitspanne bis zum eintreffen hängt vom Jagdgeschick der Falken ab und lässt sich nur schwer abschätzen.

Die Fotoausbeute ist bis dato unbefriedigend. Es heißt abzuwarten, bis die Jungvögel größer sind und vor an die Nestkante kommen. Dann landen die Altvögel bereits dort.

Es ist aber bereits jetzt einzuschätzen, dass die Aufnahmen aus 2020 – Falke fliegt Nest an und hat eine Maus in den Fängen – eine absoluter Glücksfall waren. Viele Faktoren, wie Anflugrichtung und Wetter waren damals optimal.

Die Dohlen haben sich bereits nach zwei Besuchen an meinen Anblick gewöhnt. Sie kommen bis auf ca. 5m an mich heran.

14. Juni 22 – sie entwickeln sich gut, was man Dank der Livecam beobachten kann. Noch sind zu klein um nach vorn an das Nest zu kommen, doch lange dauert das nicht mehr.

Eine Abflugszene (XPro3 preshot)

Und eine Anflugszene

15. Juni 22 – gestern noch kamen sie nicht nach vorn, heute der erste Blick über die Brüstung in die neue, große Welt

20. Juni 22 – In 2,5 Stunden 14 Anflüge, das ist Rekord. Wobei etliche Anflüge ohne Nahrung waren. Nur 15 Grad Celsius, bewölkt und dann diese Flugfrequenz. Wer hätte das gedacht. Das Füttern erfolgt jedoch weiterhin noch nicht so, dass man es fotografieren kann. Auch wurde der Ansitz auf dem Wegweiser kaum genutzt. Ich vermute, dass die Nahrung heute aus Richtung Breberen beschafft wurde.

21.Juni 22 – In 2,5 Stunden ein Anflug. Ein Negativrekord zu gestern.
Mit einem Staubbad pflegen die Turmfalken ihr Gefieder und werden so Parasiten los. Schon die Kleinen achten auf Sauberkeit, die Verdauungsreste gehen im hohen Bogen über die Nestkante. Genau darunter ist die Tür zur Mühle. Der Nachwuchs schaut dann auch gleich ob er jemanden getroffen hat. 🙂

22. Juni 22 – Die Flügel standen in Idealposition. Einmal flogen sie auch wie gewünscht und stoppten vor dem Einflug. Leider zu schell. Ein Flügel verursachte Schatten vor dem Horst. Damit waren die Lichtverhältnisse bis gegen 9 Uhr sehr schwierig zu beherrschen.

falke_22-06-22_DSC06237

5 prächtige Jungfalken

falke_reihe2_22-06-22_DSC06040

Nicht nur die erste Reihe wird bedient. Hier fliegt der Falke mit Maus zu den kleinsten im Hintegrund

23. Juni 22 – Tolles Shooting. Obwohl ein Flügel wieder Schatten auf das Nest warf, sind ein paar schöne Schnappschüsse mit der Alpha 7RIII entstanden. Stativ, Fernauslöser und auf einen der Jungvögel, kurz über der Kante fokussiert …. und Dauerfeuer. Das System vorfokussierten auf einen Jungvogel klappt natürlich nur, wenn an der Stelle beim Anflug des Altvogels keine Lücke entsteht. Jetzt heißt es Bilder sichten, aussortieren und bearbeiten.

24. Juni 22 – Am Morgen hat es geregnet. Damit fiel die Morgentour ins Wasser. Doch da auch keine Mäuse gefangen und verfüttert wurden, war ich nach dem Regen kurz vor Mittag dort. Und es hat sich gelohnt. Erstmal waren alle 6 Jungfalken zu sehen. Der kräftigste Nachwuchs macht schon Flugübungen auf dem Vorbau.

25. Juni 22

26. Juni 22

27. Juni 22

Gegen 20 Uhr bekam ich einen Anruf von Josef Ars: Die erste Falke hat das Nest verlassen. Also auf nach Breberen! Bei bestem Licht entstanden ein paar schöne Schnappschüsse. Neu für mich war, dass die Falken im wahrsten Sinne des Wortes die Wände hoch gehen können. Dass so ein Flügel keinen Halt bietet, wird der junge Falke bald gelernt haben. Noch haben sie wenig Scheu vor uns Menschen, so konnte ich Aufnahmen aus ca. 8m Entfernung aufnehmen.

28. Juni 22

29. Juni 22

30. Juni 22

2. Juli 22 – ein junger Falke hat heute Morgen (6:15 Uhr) das Nest immer noch nicht verlassen. Der männliche Altvogel sitzt in der Nähe auf dem Laternenmast.
Alle anderen Falken sind nicht zu sehen. Das Vorhaben heute Falken im Flug aufzunehmen, hat sich damit erledigt.

7:35 Uhr Livecam: Das Männchen fliegt ohne Nahrung in das Nest
8:00 Uhr Livecam: Das Nest ist leer!

Bildschirmfoto 2022-07-02 um 07.37.25
Bildschirmfoto 2022-07-02 um 08.00.54

Nachtrag: Die Fotos von der Fütterung waren 2021 besser. Das hängt sicher damit zusammen, dass die Mäuse im letzten Jahr direkt vor dem Eingang zum Nest verfüttert worden. In diesem Jahr war das weiter hinten und somit war die Sicht versperrt.

Preshot

Meine XPro3, mit der ich eigentlich klassisch bzw. entspannt fotografiere, hat die Preshotfunktion wie die XT3. Bis dato ist mir das nicht aufgefallen. Dank Facebook bin ich nur drauf gestoßen.
Ein tolle Sache um z.B. Insekten im Flug zu erwischen. Auf die Blüte fokussiert, gewartet …. und in dem Moment ausgelöst, wenn sie die Blüte erreicht haben. Fliegen sie in der Schärfeebene ist alles bestens. Sind die Bilder im Kasten braucht die XPro3 eine gefühlte Ewigkeit zur Aufarbeitung. Aber damit kann oder muß ich leben. Beim letzten Bild sieht man den Rolling-Shutter-Effekt deutlich. Das ist ärgerlich.

Aber das ist eine Kamerafunktion, die viel Potenzial aufweist!