Brandgänse

Brandgänse ernähren sich vor allem von kleinen Schnecken, Muscheln und Würmern. So ist ihr bevorzugter Lebensraum das Wattenmeer oder Flussmündungen. Im Inland bevölkern sie vorwiegend Klärteiche und Rieselfelder. Dank umfangreicher Schutzmaßnahmen hat sich die Brandgans im Inland ausgebreitet und kann auch bei uns beobachtet werden.

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Jetzt hat die Balz begonnen. Bei der Balz bewegen sich die Männchen mit vorgestrecktem Hals voran. Der Kopf wird steil nach obern gestreckt, es sind ständigen Pumpbewegungen zu beobachten. Nähert sich einem Paar ein anderes Männchen oder Weibchen, dann werden diese sehr energisch verjagd. Diese Attacken und Scheingefechte können momentan eindrucksvoll beobachtet werden.

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Ob die Gänse weiter ziehen oder hier bleiben ist offen und hängt sicher auch davon ab, ob sie geeignete Nistmöglichkeiten finden. Brandgänse sind Höhlenbrüter und bevorzugen ein bis zwei Meter lange Erdröhren, dies können verlassene Kaninchen- oder Fuchsbauten sein

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Kormorane

Der Kormoran, Vogel des Jahres 2010, wurde als vermeintlicher Nahrungskonkurrent des Menschen gejagt und war anfangs des 20 Jahrhunderts in Deutschland fast ausgerottet. „Insgesamt ist in den letzten Jahrzehnten in Europa auf Grund von Schutzbestimmungen eine deutliche Bestandszunahme zu verzeichnen. In Deutschland leben rund 24.000 Brutpaare“ ist auf Wikipedia zu lesen. /https://de.wikipedia.org/wiki/Kormoran_(Art)/

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Hier in der Region gibt es die Meerraben (die grobe Übersetzung aus der lateinischen Bezeichnung) in der Teverner Heide (Bild oben) und im benachbarten Limburg an den Maasseen zu sehen. Die Maasseen – im niederländischen „Maasplassen“ (plas, dt. Tümpel) – befinden sich in Belgisch-/Niederländisch-Limburg. Die Landschaft wurde durch Kiesabbau in der Mitte des 20. Jahrhunderts geprägt. Heute sind die Maasplassen ein gut besuchtes Naherholungs- und Wassersportgebiet.

Nahe Stevensweert (NL) befindet sich eine Kormorankolonie. Die Vögel zeigen hier eine großzügere Fluchtdistanz als in der Teverner Heide. Wahrscheinlich steht dies im Zusammenhang mit den zahlreichen Anglern, die hier ihr Glück versuchen. Zumindest wenn man still sitzt oder steht, sich nicht ruckartig bewegt, kann man die Vögel in einem relativ geringen Abstand beobachten und fotografieren.

Die vier Exemplare, die ich am 12.2.2022 beobachtet habe, hatte ich erst mit meinem Erscheinen verscheucht. Von weitem sah ich dann, dass die Kormorane auf ihren Baumstamm am Ufer zurück kamen. Die Deckung der Büsche ausnutzend und unter einem Tarnschal versteckt, konnte ich mich den Vögeln wieder unbemerkt nähern und die ersten Fotos in gehockter Stellung aufnehmen. Nach ca.30 Minuten in der Hocke war es zwangsweise notwendig, sich wieder langsam aufzurichten. Den Tarnschal hatte ich zwar immer noch um, doch nach und nach akzeptierten sie meine Anwesenheit, stehend ohne mich hinter dem Busch verstecken zu müssen.

Es war interessant zu sehen, wie die Kormorane fliegen, schwimmen, tauchen und dann auf dem Baumstamm sich ihr nasses Gefieder von der Morgensonne trocknen lassen.

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Fakten

  • Ordnung: Suliformes, Familie: Kormorane (Phalacrocoracidae), Gattung: Phalacrocorax, Art: Kormoran (Phalacrocorax carbo)
  • 80 bis 100 cm groß
  • sie können bis zu 90 Sekunden lang und 30 Meter tief tauchen
  • Gewicht ca. 1.700 bis 3.000 Gramm
  • Teilzieher oder Zugvogel
  • Nahrung – vor allem Fische mit zehn bis zwanzig Zentimetern Körperlänge.

Quellen

  • https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/kormoran/
  • https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/kormoran/
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Kormorane

Natur am Niederrhein – Krickenbecker Seen und Kleiner De Wittsee

Sonntag, 7.11.2021 – „Die Krickenbecker Seen sind vier durch Abtorfung von Niedermooren entstandene Seen in Nettetal am linken Niederrhein in Nordrhein-Westfalen. Die heutige Form erhielten sie in der Zeit vom 16. bis zum 19. Jahrhundert durch Torfabbau im großen Stil sowie durch Zuleitung des Flüsschens Nette. 1938 wurde der Bereich der Krickenbecker Seen zum Naturschutzgebiet erklärt (heute NSG VIE-045 „Krickenbecker Seen und Kleiner De Wittsee“).

Im Einzelnen handelt es sich um die Seen Hinsbecker Bruch (Wasserfläche: 37,5 Hektar), Glabbacher Bruch (36,0 ha) sowie die noch etwas älteren Seen Poelvenn (24,5 ha) und Schrolik (15,5 ha).“ /1/

Geplant hatten wir eine Tour um gemeinsam Vögel zu beobachten. Auf dem See „Glabbacher Bruch“ herrschte ein auch reges Treiben, speziell im Uferbereich vor dem Schloß konnten wir relativ nah Haubentaucher, Kormorane, Graureiher, Stock-, Reiher-, Löffelenten und Grau-, Nil- und Kanadagänse sehen. Auf dem Schroliksee war es dann sehr, sehr ruhig. Wir mussten schnell feststellen, dass die Wanderwege kaum in Wassernähe verliefen und kehrten deshalb etwas enttäuscht wieder um.

Unweit des Parkplatzes befindet sich die „Biologische Station Krickenbecker Seen e.V.“, wo wir uns mit den freundlichen Mitarbeitern austauschen konnten und so gab man uns den Tipp doch das Gebiet zwischen Leuther Mühle und De Wittsee aufzusuchen.

Um speziell Röhrichtbewohnern wieder einen geeigneten Lebensraum zu geben, wurden hier in dem ehemaligen Niedermoorgebiet unter dem Namen „Rohrdommel-Projekt“ (Röhrichtbiotop) im Jahr 2008 Schilfbereiche neu angelegt und das Gebiet wieder bewässert.

„Die Vogelarten finden z.B. in dichten Binsenstrukturen Schutz vor Prädatoren wie Füchsen aufgrund von Insellagen. So ist es verständlich, dass bis zum jetzigen Zeitpunkt zahlreiche Vogelarten von dem neu geschaffenen Lebensraum magnetisch angezogen werden. Bisher konnte eine starke Zunahme des Brutbestandes u.a. beim Zwergtaucher, beim Blässhuhn, sowie beim Teichrohrsänger dokumentiert werden.
Bei dem Schilfrohrsänger, der in der Roten Liste NRW in der Kategorie „vom Aussterben bedroht“ aufgeführt ist, wurde im Jahr 2010 Brutverdacht festgestellt. Und auch die Rohrammer hat als typische Röhrichtart im Jahr 2011 mit drei Brutpaaren den großen südlichen Schilfbereich besiedelt. Dieser Bereich hat sich aus einem Altschilfbestand heraus in seiner heutigen Ausdehnung vervierfacht.

Das Rohrdommelgebiet wird also bisher gut angenommen. So lauten erste Prognosen, dass sich in Zukunft weitere Brutvogelarten ansiedeln und zusätzliche Vogelarten der Roten Liste von der Renaturierung des Feuchtbiotops profitieren werden.“ /2/

Schautafeln informieren über die im Gebiet vorkommenden Pflanzenarten. Eine Beobachtungshütte ermöglicht eine gute Einsicht in das Feuchtbiotop ohne deren Bewohner zu stören. Da die Hütte relativ hoch aufbaut, sind Nahaufnahmen nur bedingt möglich, bzw. der steile Blickwinkel von oben ist etwas gewöhnungsbedürftig. Ein Teleobjektiv ist in jedem Fall von Vorteil. Wir konnten Grau- und Silberreiher, Kormorane, Stock-, Knäck- und Löffelenten beobachten und fotografieren. Auch zeigten sich Bisamratten (oder Nutrias?) im gegenüberliegenden Uferbereich, bei deren erscheinen sich ein dort stehender Silberreiher schleunigst aus dem Weg machte.

Zu den Bildern

/1/ https://de.wikipedia.org/wiki/Krickenbecker_Seen
/2/ https://www.bsks.de/Projekte/Rohrdommel/Entwicklung%20der%20Vegetation%20und%20des%20Vogelbestandes.html